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  Wir ernten den Sturm der Unterstützung extremistischer Gewalt durch den Westen

Chris Floyd

 

Wir, der Westen, stürzten Saddam durch Gewalt. Wir stürzten Gaddafi durch Gewalt. Wir versuchen, Assad durch Gewalt zu stürzen. Alles harte Regimes – aber bei weitem weniger drakonisch als unsere saudischen Alliierten und andere Tyranneien rings um die Welt. Was war das Ergebnis dieser Interventionen? Eine Hölle auf Erden, eine, die von Jahr zu Jahr wächst und bösartiger wird.

Ohne das amerikanische Verbrechen des Angriffskrieges gegen den Irak – der nach Berechnungen selbst der westlichen Regierungen mehr als eine Million unschuldiger Menschen das Leben kostete – gäbe es kein ISIS, kein Al Qaeda im Irak. Ohne die saudische und westliche Finanzierung und Bewaffnung einer Sammlung extremistischer Sunni-Gruppen im Mittleren Osten, benutzt als Stellvertreter, um den Iran und seine Alliierten anzugreifen, gäbe es kein ISIS. Lassen Sie uns noch weiter zurückgehen. Ohne die direkte, umfangreiche und vorsätzliche Schaffung einer weltweiten Bewegung bewaffneter Sunni-Extremisten durch die Vereinigten Staaten und ihres saudischen Verbündeten während der Carter- und Reagan-Regierungen (um die Sowjets in eine Falle in Afghanistan zu ziehen) hätte es keinen Krieg gegen den Terror – und heute nacht keine Terrorangriffe in Paris gegeben.

Noch einmal, lassen Sie uns so klar wie möglich sein: die höllische Welt, in der wir heute leben, ist das Ergebnis absichtsvoller Politik und von Aktionen, die über Jahrzehnte von den USA und ihren Alliierten unternommen wurden. Es war Washington, das den Kampf gegen säkularen politischen Widerstand im Mittleren Osten leitete und/oder unterstützte, um widerspenstige Anführer wie Nasser gefügig zu machen und korrupte und brutale Diktatoren zu unterstützen, die die US Agenda politischer Herrschaft und Ressourcenausbeutung förderten.

Die bekannte Geschichte des letzten halben Jahrhunderts ist in dieser Hinsicht sehr klar. Seit dem Umsturz der demokratischen Regierung im Iran 1953, haben die Vereinigten Staaten vorsätzlich und bewußt die extremsten sektiererischen Gruppen gefördert, um einen breiteren säkularen Widerstand gegen ihre Dominanz zu unterminieren.

Weshalb diese „uralte Geschichte“ aufs Tapet bringen, wenn in den Straßen von Paris frisches Blut fließt? Weil dieses Blut nicht fließen würde, gäbe es diese alte Geschichte nicht; und weil die Reaktion auf diese letzte Antwort auf Washingtons jahrzehntelange Kultivierung religiösen Extremismus mehr Blutvergießen, mehr Unterdrückung und mehr gewalttätige Intervention sein wird. Was wiederum unausweichlich noch mehr Grausamkeiten und Unruhen produzieren wird, als wir heute nacht in Paris sehen.

Ich schreibe in Verzweiflung. Verzweiflung natürlich über die Verdorbenheit, die die Mörder Unschuldiger heute nacht in Paris gezeigt haben; aber noch tiefere Verzweiflung über die Verdorbenheit der ungeheuerlichen Mörder, die uns an diesen entsetzlichen Punkt in der menschlichen Geschichte gebracht haben: jene vergoldeten Figuren, die jahrzehntelang die Hallen der Macht in den Regierungen des Westens durchschritten, die hunderttausendfach unschuldige Menschen töteten, säkulare Opposition zugunsten ihrer bevorzugten Diktatoren zerstörten – und wieder, wieder und wieder – die gefährlichsten Sektierer der Welt unterstützten, finanzierten und bewaffneten.

Und noch ein Grund für Verzweiflung: obwohl dieser historische Sachverhalt offen im Tageslicht liegt, leicht erreichbar von den meisten Mainstream-Quellen, wird er jetzt und weiterhin vollständig ignoriert werden, von den Mächtigen und von der Öffentlichkeit. Die letztere wird weiterhin die ersteren unterstützen, wenn sie dieselbe alte Politik der Interventionen, dieselben Agenden von Dominanz und Gier reproduzieren wieder und wieder und immer wieder – und noch mehr neue Höllen für uns alle schaffen, um darin zu leben, und die Leben unserer Kinder und aller, die nach uns kommen vergiften.

 
     
  Herzlichen Dank an Toni Brinkmann, die freundlicherweise die Übersetzung zur Verfügung gestellt hat!  
  erschienen am 14. November 2015 auf Chris Floyds Website > Empire Burlesque > Artikel und > counterpunch  
  Archiv > Artikel von Chris Floyd auf antikrieg.com  
 
siehe dazu im Archiv:
  Stephen Lendman - Frankreich bombardiert Syrien
  Ron Paul - Spart euch die Entschuldigungen, hört einfach auf, Krieg zu fördern!
  Lyudmilla Alexandrova - Wird Gaddafis düstere Prophezeiung betreffend Europa in Erfüllung gehen?
  Paul Craig Roberts - Medienhuren am Werk
  Moon of Alabama - Warum bombardieren die Vereinigten Staaten von Amerika klammheimlich Syriens Stromnetz?
  Oded Na'aman - Die Kontrollstelle
  Susan Abulhawa - Die abscheuliche Heuchelei des Westens
  John Kozy - Israel – nur eine weitere unglückselige britische Kolonie
  Eric Margolis - Warum verhandeln, wenn Israel alle Karten hält?
  Ron Paul - Mein Wunsch ist, dass niemand Syrien bombardiert
  Paul Craig Roberts - Raub und Mord bilden Israels Weg durch Palästina
  Ismael Hossein-zadeh - Das Chaos im Mittleren Osten und darüber hinaus ist geplant
 
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