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  Bradley Manning bekennt sich schuldig der Weitergabe, nicht schuldig der Feindbegünstigung

„Ich glaubte und glaube noch immer, dass das einige der wichtigsten Dokumente unserer Zeit sind,“ sagte Manning in seiner Stellungnahme 

John Glaser

 

Der Gefreite der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika Bradley Manning bekannte sich am Donnerstag schuldig, geheimes Material an die Öffentlichkeit weitergegeben zu haben, bekannte sich aber nicht schuldig der Feindbegünstigung, einer Anschuldigung, die mit viel höheren Strafen bedroht ist.

Manning, der beschuldigt wird, der WikiLeaks-Whistleblower zu sein, bekannte sich des unbefugten Besitzes und der bewussten Weitergabe geheimen Materials an unbefugte Personen schuldig.

In einer Erklärung im Gerichtsraum teilte Manning der Militärrichterin Denise Lind mit, dass er „geglaubt hat und noch immer glaubt, dass es sich um einige der wichtigsten Dokumente unserer Zeit handelt,“ und dass er „nur Dokumente wollte, von denen ich absolut sicher war, dass sie keinen Schaden für die Vereinigten Staaten von Amerika verursachen würden.“

Manning sagte, dass „mich niemand von WikiLeaks unter Druck gesetzt hat,“ das Material herauszurücken, und dass er in Wirklichkeit die Dokumente an The Washington Post, The New York Times und Reuters weitergeben wollte, die aber alle kein Interesse an dem hatten, was er anzubieten hatte.

Manning sagte weiters, dass er „deprimiert wurde durch die Situation, in der wir im Irak steckten.“

Bezüglich des Videos eines Kampfhelikopters, der auf Journalisten und verwundete Menschen im Irak schoss, das von WikiLeaks den Titel ‚Collateral Murder’ bekam, sagte Manning, der „alarmierendste Teil für mich war der anscheinend reizvolle Blutrausch,“ und dass die Männer im Video „menschliches Leben nicht zu schätzen schienen, da sie ihre Opfer als ‚tote Bastarde’ bezeichneten.“

„Ich war beunruhigt durch die Reaktion auf die verletzten Kinder,“ fügte Manning hinzu.

In seinem Schuldeingeständnis bekannte sich Manning zur Weitergabe von neun getrennten Materialien, von denen jede mit einer Höchststrafe von zwei Jahren bedroht ist. Das heißt, dass Manning eine Haftstrafe von maximal 18 Jahren bekommen könnte, falls die Richterin sein Schuldeingeständnis akzeptiert.

 
     
  erschienen am 28. Februar 2013 auf > www.antiwar.com > Artikel  
     
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